Filmspezialisten teilen Filme in verschiedene Typen sogenannte «Genres» ein. EMIL UND DIE DETEKTIVE kann man dem Genre «Kriminalfilm» zuordnen. Dieses unterscheidet sich von anderen Genres wie dem Western oder dem Science-Fiction-Film.

Normalerweise sind Kriminalfilme, kurz Krimis, für Erwachsene reserviert. Sie erzählen oft recht brutale Geschichten, in denen Polizisten gefährliche Gangster jagen.

Glücklicherweise ist das in EMIL UND DIE DETEKTIVE nicht der Fall. Es handelt sich zwar um einen Krimi, aber um einen, der speziell für Kinder gemacht wurde.

Die Geschichte stammt vom berühmten Kinderbuchautor Erich Kästner. Er hat mehrere Bücher geschrieben, darunter PÜNKTCHEN UND ANTON, DAS DOPPELTE LOTTCHEN oder DAS FLIEGENDE KLASSENZIMMER.

EMIL UND DIE DETEKTIVE ist das erste Buch, das Kästner für Kinder schrieb. Um seine Ideen zu finden, hatte er eine sehr eigenwillige Methode: Er legte sich in seinem Zimmer auf den Teppich und schaute zur Decke hinauf.

Genauso kam er auf die Geschichte des Jungen Emil Tischbein. Weshalb Tischbein? Bestimmt fiel Kästners Blick, als er so am Boden lag, zufällig auf die Beine seines Schreibtisches...

Erich Kästner hat EMIL UND DIE DETEKTIVE 1928 fertig geschrieben. Das Buch war sofort ein Riesenerfolg. Wenn ein Buch erfolgreich ist, wird es bald verfilmt.

Bereits drei Jahre nach der Veröffentlichung des Buches kam auch schon der erste Film mit Emils Abenteuern in die Kinos. Seither wurde das Buch in verschiedenen Ländern mehrfach verfilmt.

In der Zauberlaterne entdecken wir die neuste Verfilmung des Buches. Sie entstand 2001 in Deutschland unter der Regie von Franziska Buch. Sie ist ein grosser Fan von Erich Kästner.

Wenn man die Geschichte zusammenfasst, merkt man schnell, dass die Regisseurin sehr nah bei Erich Kästners Idee bleib: Der Held heisst Emil Tischbein. Wie im Buch nimmt er den Zug nach Berlin und wird von einem Fremden ausgeraubt. In Berlin helfen ihm viele Kinder den Dieb zu fangen.

Aber der Film ist trotzdem anders als das Buch: Franziska Buch hat nämlich beschlossen, dass die Geschichte im Jahr 2001 spielen soll, um näher bei den Kindern von heute zu sein. Und 2001 ist natürlich vieles anders als es 1928 war...

Über 70 Jahre sind seit damals vergangen. In dieser Zeit hat sich alles verändert: die Kleider, die Häuser, die Züge, die Autos...

2001 fahren Kinder Skateboard, sie rappen und haben tragbare Computer. Das alles gab es 1928 noch gar nicht! Im Buch sagt man «Wer hat Zuhause Telefon?» – im Film heisst es: «Wer hat ein Handy dabei?»

Auch die Sprache hat sich verändert. Im Buch gibt es noch «Autodroschken». So nannte man früher die Taxis. Oder es ist von den «Lichtspielen» die Rede. Was denkst du, was das sein könnte? Natürlich: ein Kino! Heute sprechen die Kinder gar in Comic-Sprache!

Aber nicht nur die Dinge haben sich entwickelt, sondern auch die Art und Weise, wie die Menschen miteinander umgehen. Beispielsweise ist es heute normal, dass Mädchen auch wild sein dürfen und die gleichen Rechte haben wie Buben.

Darum hat die Regisseurin beschlossen, dass Pony Hütchen die Chefin der Detektive ist! Im Buch hat Pony nur eine Nebenrolle. Aber im Film ist sie so wichtig wie Emil.

Es gibt aber ein Element, das alle Verfilmungen von EMIL UND DIE DETEKTIVE mit dem Buch verbindet: die Spannung. Wie ein richtiger Krimi ist auch der neue EMIL UND DIE DETEKTIVE höchst spannend!