Charles Chaplin hat 1931 mit den Dreharbeiten zu MODERNE ZEITEN begonnen. Zu dieser Zeit litt die ganze Welt an den Folgen einer schlimmen Wirtschaftskrise, deshalb waren Millionen von Männern und Frauen ohne Arbeit.

Der geniale Komiker wollte all diesen unglücklichen Menschen auf seine Art und Weise helfen. Darum machte er einen komischen Film, in dem er zeigt, dass man die Hoffnung niemals aufgeben darf.

Nie die Hoffnung verlieren! An dieser wichtigen Botschaft hielt Chaplin fest, und er setzte alles in Bewegung, um sie so vielen Menschen wie möglich mitzuteilen. Dafür gab er sogar die Figur auf, mit der er weltberühmt geworden war.

Aus diesem Grund entdecken wir bereits in den ersten Szenen von MODERNE ZEITEN einen ganz anderen Charlie. Er ist nicht mehr der arme Vagabund, sondern ein Arbeiter, der sein Bestes gibt.

Mit dieser Veränderung wurde Charlie zu einem Vorbild für alle Arbeiterinnen und Arbeiter, deren Alltag sehr hart war. Es tat ihnen gut zu sehen, wie einer von ihnen mit all seinen Kräften kämpfte, um in der unmenschlichen Fabrik seine Menschenwürde zu bewahren.

Überdies hat Charlie diese Menschen auch noch zum Lachen gebracht, und zwar über ihr eigenes Unglück! Wir wissen alle, dass Lachen das Herz erleichtert und den Mut zurückbringt.

Egal ob Vagabund oder Arbeiter: Charlie ist immer komisch! In MODERNE ZEITEN hat er urkomische Probleme mit Maschinen.

Charlie ist in einer Fabrik angestellt. Dort arbeitet er am Fliessband. Den ganzen Tag muss er in hohem Tempo Bolzen zusammenschrauben, die vor ihm auf einem Band vorbeiziehen. Weil er ohne Unterbruch die gleiche Handbewegung machen muss, dreht er fast durch.

In der Mittagspause ist der Arme auch noch Versuchskaninchen, um eine Maschine vorzuführen, mit der man den Arbeitern Essen einflössen will. Alles um Zeit zu sparen. Zu allem Unglück macht sich die Maschine selbständig und verwandelt sich in ein regelrechtes Folterinstrument!

In einer anderen Szene des Films wird Charlie von riesigen Zahnrädern eines Motors verschlungen. Selbst wenn er uns jedes Mal die Lachtränen in die Augen treibt, bleibt doch immer ein ernster Rest, vor dem uns Charles Chaplin warnen will.

Achtung, so warnt er uns, die Maschinen dürfen niemals über den Menschen gestellt werden! Auch wenn MODERNE ZEITEN schon ein sehr alter Film ist, so ist seine Botschaft doch immer noch aktuell.

In vielen Ländern sind die Menschen – Männer, Frauen und auch Kinder – immer noch gezwungen, an Fliessbändern zu arbeiten. Stundenlang müssen sie dem unbarmherzigen Rhythmus der Maschinen folgen... Fast wie Sklaven!

Trotz aller Missgeschicke verliert Charlie nie die Hoffnung auf ein besseres Leben. Was gibt ihm bloss die Kraft, immer so optimistisch zu bleiben? Natürlich ist es die Liebe...

Unser Held verliebt sich in ein Waisenmädchen. Für sie kämpft er immer weiter. Zu zweit ist alles viel einfacher – erst recht, wenn man verliebt ist!

Für die junge Frau macht Charlie alles. Er singt sogar ein Lied, das mehrere Sprachen miteinander vermischt. Das tönt dann etwa so: «Le spinash or le busho, cigaretto toto bello. Ce rakish spagoletto, si la tu, la tu, la tua!» Mamma mia, was für ein Kauderwelsch!

Wenn Charlie dieses lustige Lied singt, hören wir zum ersten Mal die Stimme von Charles Chaplin in einem Film. Unter uns gesagt: Chaplin war ziemlich spät dran damit!

Als er die Szene am Ende der Dreharbeiten 1935 aufnahm, war das Kino schon lange nicht mehr stumm! Genau genommen seit acht Jahren nicht mehr. Weshalb hatte das Komikgenie so lange gewartet, Tonfilme zu drehen?

Ganz einfach: Charles Chaplin dachte, dass er nicht sprechen müsse, um sich seinem Publikum verständlich zu machen. Und er hatte recht: Er konnte sich als Pantomime ohne Worte perfekt ausdrücken. Das merken wir besonders, als er das unverständliche Lied singt.