Wir alle haben einen Körper und ein Gehirn. Es ist einfach im echten Leben das Äussere eines Menschen wahrzunehmen. Indem du die Gesten und Gesichtsausdrücke einer Person genau beobachtest, kannst du meistens herausfinden, was sie empfindet, ob sie gerade traurig, wütend oder glücklich ist.

Es ist hingegen unmöglich zu sehen, was in diesen Momenten im Kopf eines Menschen vorgeht. Aber du kannst es dir natürlich vorstellen…

Und genau das macht der Regisseur Pete Docter in seinem Animationsfilm ALLES STEHT KOPF. Er malt sich nämlich aus, was im Kopf von seiner Hauptfigur Riley los ist, wenn sie lacht, weint oder wütend ist.

Riley ist eben erst geboren und schon aktivieren sich die Gefühlszentren in ihrem Gehirn. Im Vorderhirn, das einer Kommandozentrale gleicht, helfen fünf grosse Emotionen Riley dabei, Gefühle zu begreifen.

Freude, Angst, Wut, Kummer und Ekel sind mit Rileys Wahrnehmung verbunden und lenken das Mädchen. Igitt, Papa füttert Riley Broccoli – Ekel löst dieses Problem. Als sie ihre ersten Tränen weint hat Kummer das Ruder übernommen…

Angst kümmert sich darum, dass sich das kleine Mädchen nicht in Gefahr begibt. Und als es kein Dessert gibt, macht sich Wut breit!

Jedes Mal, wenn sich eine Emotion einmischt, wird eine Erinnerung geschaffen, welche die Form einer Kugel annimmt. Diese schillernde Kugel enthält die ganze Szene, die das Gefühl hervorgerufen hat.

Ausserdem haben die Erinnerungskugeln unterschiedliche Farben: die gelben stehen für Freude, grün für Ekel, lila für Angst, rot für Wut und blau für Kummer.

All diese Kugeln unterhalten Persönlichkeitsinseln, die für die bedeutenden Dinge in Rileys Leben stehen. Da gibt es zum Beispiel die Familieninsel, die Freundschaftsinsel, die Ehrlichkeits- oder Quatschmachinsel und sogar die Hockeyinsel – Rileys Lieblingssport!

Obwohl sich Freude, Angst, Wut, Kummer und Ekel oft streiten, gelingt es ihnen stets, sich wieder zu versöhnen. Bis zu ihrem elften Lebensjahr ist Riley ein sehr glückliches und ausgeglichenes Kind.

Doch dann wird alles anders: Riley muss umziehen! Sie ist gezwungen alle ihre Freundinnen und Freunde zu verlassen und mit ihren Eltern in eine grosse fremde Stadt zu ziehen, in der sie keine Menschenseele kennt.

Dieses Erlebnis löst einen gewaltigen Tumult in ihrem Kopf aus. Als Folge davon werden Freude und Kummer aus dem Kontrollturm katapultiert. Nun irren sie irgendwo im Hirn herum und müssen unbedingt zurück in die Kommandozentrale finden, um die Dinge wieder ins Lot zu bringen.

Angst, Ekel und Wut sind gezwungen, das Kommando im Vorderhirn selbst zu übernehmen, was ihnen leider nicht so recht gelingt. Sie steuern Riley direkt in eine Depression, wie die Erwachsenen eine sehr traurige Gemütsstimmung nennen.

Unterdessen versuchen sich Freude und Kummer aus dem Gefängnis des Unterbewusstseins zu befreien – das ist dort, wo man ohne es zu wissen jene Erinnerungen verbannt, die sehr schmerzhaft sind. Eins können wir dir jetzt schon verraten: Alles endet gut und dies dank Kummer!

Das führt uns zum Wichtigsten, was wir von ALLES STEHT KOPF lernen können: Für ein ausgeglichenes Leben benötigen wir alle Gefühle; Kummer ebenso wie alle anderen!

ALLES STEHT KOPF wurde von den Pixar-Studios gemacht. Dieser berührende Animationsfilm wurde vollständig am Computer hergestellt. Seltsam, denn normalerweise hat eine Maschine, auch wenn sie intelligent ist, keine Ahnung von Gefühlen.

Das braucht sie auch nicht, weil der Computer ja lediglich Befehle ausführt. Und von wem stammen diese Befehle? Von Menschen natürlich und die sind sehr sensibel und daher überaus emotional.

Bei Pixar entscheiden fünf Produzenten darüber, welche Geschichte in ihrem nächsten Film erzählt wird. Genau wie in der Kommandozentrale von Rileys Hirn. Und ebenso wie Freude, Angst, Ekel, Kummer und Wut streiten und zanken auch sie sich oft!