EIN FALL FÜR DIE BORGER ist eine Komödie aus den USA. Der Film wurde 1997 in einem der grossen Studios von Hollywood gedreht. Warte mal! Das bedeutet ja, dass die Schauspieler in diesem Film Englisch sprechen. Da werden wir ja gar nichts verstehen!

Keine Angst! Dank der Synchronisation kannst du bei der Zauberlaterne die deutsche Fassung dieses farbigen Tonfilms entdecken. Schauspielerinnen und Schauspieler haben dazu in einem Tonstudio alle Dialoge des Films auf Deutsch aufgenommen.

Das bedeutet, dass Schauspieler anderen Schauspielern ihre Stimmen borgen. Borgen? Borger? Ja klar, borgen ist ein anderes Wort für leihen. Und das ist genau das, was die Hauptfiguren unseres Films immer tun: Sie borgen sich Dinge, die sie zum Leben brauchen.

Sie leihen sich zum Beispiel Zahnseide, Knöpfe, Batterien, Stecknadeln oder Geburtstagskerzen. Ja ja, wenn in einem Haus solche Dinge verschwinden, kann man davon ausgehen, dass unter dem Fussboden eine Borger-Familie wohnt!

Borger sind etwa daumengross und sehr sehr selten zu treffen, denn sie dürfen nicht von den Menschen entdeckt werden.

Bevor die kleinen Borger auf die grosse Kinoleinwand kamen, erlebten die Winzlinge ihre Abenteuer in grossartig illustrierten Büchern. Die einfallsreiche Britin Mary Norton dachte sich die Borger-Geschichten um 1950 aus.

In unserem Film wohnt die Borger-Familie Clock unter dem Fussboden eines alten Einfamilienhauses: Vater Pod, Mutter Homily, Tochter Arrietty und Söhnchen Peagreen. Über dem Fussboden wohnt die Menschen-Familie Lenders: Pete und seine Eltern.

Die Clocks leben unbemerkt zwischen den Bodendielen. Die Menschen nennen sie «Besen». Die Lenders haben keine Ahnung von ihren Mitbewohnern.

Nur der zehnjährige Pete hat schon längst gemerkt, dass im Haus immer wieder kleine Dinge verschwinden… Aber er hat natürlich keinen Schimmer davon, dass der Krimskrams von Borgern geborgt wird!

Eines Tages steht das friedliche Leben der Lenders und der Clocks auf dem Spiel: Ein dicker, schnurrbärtiger Anwalt will das alte Haus abreissen und supermoderne Wohnungen auf das Grundstück bauen lassen.

Die Gefahr ist so gross, dass sich die Borger mit Pete zusammentun. Sie müssen unbedingt das Testament der Tante finden. Nur so können sie in ihrem Zuhause bleiben!

Um diese verrückte Geschichte auf die Leinwand zu zaubern, haben die Filmemacher mit vielen Tricks gearbeitet. Weil es keine daumengrossen Schauspielerinnen und Schauspieler gibt, mussten sie das Innere des alten Hauses gleich zweimal im Filmstudio aufbauen.

Zuerst bauten sie die Einrichtung in normaler Grösse, damit sie darin die Szenen mit den «Besen» drehen konnten. Und dann bauten sie die gleiche Einrichtung noch einmal riesengross, um darin die Szenen mit den Borgern zu drehen.

In diesem gigantischen Dekor erscheinen die Borger winzig klein. Aber in Wirklichkeit werden auch sie von normalen Menschen gespielt.

Der Trick mit den unterschiedlich grossen Dekors ist fast so alt wie das Kino. Der Franzose Georges Méliès hat ihn schon 1897 genutzt, nur zwei Jahre nach der Erfindung des Kinematographen.

Für die Szenen, in denen die «Besen» und die Borger gleichzeitig im selben Bild zu sehen sind, musste der Regisseur allerdings zu viel moderneren Tricks greifen.

Nur mithilfe des Computers kann man das Bild mit den «Besen» mit dem Bild der Borger zu einem Bild zusammensetzen. So ist es möglich, dass wir die Borger auf dem Küchentisch rennen sehen, während die Lenders im Hintergrund gemütlich ein Glas Orangensaft trinken.